An diesem Samstag hatte sich eine kleine Wandergruppe des SC 1900 Donaueschingen zu einer weiteren aussichtsreichen Schwarzwaldtour eingefunden. Bei sonnigem und recht warmem Wetter wanderten wir von der Kalten Herberge auf dem Mittelweg und am Waldrand entlang zum Widiwandereck. Danach hatten wir auf einer Wiesen-Fläche einen schönen Ausblick über Waldau hinweg bis zum Feldberg.
Weiter ging es ein Stück an der B 500 entlang, die wir am Fernkreuz überquerten. Beim Windrad marschierten wir in nördlicher Richtung über die Fernhöhe am Steinberg vorbei zur Weggabelung am Kohlplatzbildstöckle. Hier hatten wir eine weite Sicht auf Neukirch, zur Kaisersebene, zum Brend, Hornkopf und Kandel. Bald
darauf folgte auf dem Kohlplatzhaldenweg der Abstieg ins einsame und wohl ziemlich unbekannte Wagnerstal, wo wir an der Kajetankapelle unsere Mittagsrast hielten. Hier erfuhren wir einiges über die Geschichte der früher in diesen Dobeln stehenden Höfe, dem Kajetanhof und dem Königenhof. Weiter führte der Weg zu
einer Schutzhütte mit Grillplatz, an der eine Tafel an den Standort des ehemaligen Königenhofes erinnert. Im weiteren langen, schweißtreibenden Anstieg über das
Königenkreuz und auf einem teils bewaldeten Bergrücken hinauf kamen wir zum Wegpunkt Geigershäusle mit nochmaligem Blick auf Schauinsland und Feldberg.
Von der Fernhöhe marschierten auf dem Westweg zur Kalten Herberge zurück, um dort noch einzukehren und diese etwas anstrengende, aber doch schöne Wanderung ausklingen zu lassen.
Daten zur Tour: Wegstrecke ca. 13 km, reine Gehzeit ca. 4 Stunden. Wanderführer: Hermann Stadel
Zusatzinformationen:
Kajetankapelle: Der Kajetanhof wurde Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen, nur die Kapelle blieb stehen und wurde als Abstellraum genutzt. Der Nähseidenfabrikant Kurt Gütermann, der oberhalb der Hofstatt ein heute noch bestehendes Jagdhaus besaß, ließ die Kapelle nach dem 2. Weltkrieg wieder herrichten, sie wurde am 29. August 1954 neu geweiht.
Königenhof: Er wurde am 24. Februar 1844 gegen Mitternacht von einer Lawine zerstört und nicht wieder aufgebaut. Von den 24 Personen, die sich an diesem
Abend in dem Haus aufhielten, starben 17. Auf dem Friedhof von Neukirch steht ein Denkmal mit den Namen der Toten. Am Abend des Unglücks spielte der Königbauer mit fünf Freunden Cego, Warnungen der Frauen hatten sie nicht ernst genommen. Zu dieser Katastrophe wäre es vermutlich nicht gekommen, wenn der Hofbauer den Wald am Hang oberhalb des Hofs nicht abgeholzt hätte. In der Nähe des Ortes, wo die Lawine ihren Ausgangspunkt hatte, steht heute ein Kreuz, das an das Unglück erinnert.